Reisebericht Chile 2013

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Am 15. November 2013 machten sich 14 Freunde und Mitglieder unseres Verbandes auf den Weg nach Chile. Chile liegt im Südwesten von Südamerika und zieht sich ca. 4300 km zwischen der Pazifikküste und der Andenkette entlang und ist maximal 400 km breit. In Santiago angekommen erwarteten uns 26°C und Sonnenschein. Bei einer Stadtrundfahrt zeigte man uns historische Plätze und wichtige Sehenswürdigkeiten. Am nächsten Morgen ging es weiter nach Arica, der nördlichsten chilenischen Hafenstadt am Pazifik. Von hier aus fuhren wir mit dem Bus nach Putre, in das Grenzgebiet zu Bolivien und Peru. Hier oben in ca. 4000 Metern Höhe, dem so genannten Altiplano, leben viele wilde Vicunjas und es werden Lamas und Alpakas in großen Herden gehalten. Die Bauern die hier leben, müssen damit ihren Lebensunterhalt erwirtschaften.

Chile 2013    Chile 2013

Uns wurde für den Aufenthalt im Altiplano ein bolivianischer Tierarzt als Reisebegleiter zur Seite gestellt. Ing. Javier Mamani Estrada, Veterinärspezialist für Cameliden, berichtete in Vorträgen und auf den Farmen alles über die Tiere und deren Zucht, Haltung und gesundheitlichen Probleme. Wir bekamen all unsere Fragen beantwortet und hatten einen guten Einblick in die chilenische Art und Weise der Tierhaltung und Zucht. Dank unseres deutschsprachigen Reiseleiters Alejandro Munoz Castillo, der fast perfekt auch unsere Sprache spricht, war die Verständigung zwischen den Menschen vor Ort und uns kein Problem. Wir besuchten Farmen auf ca. 4500 Metern Höhe mit ca. 850 Alpakas und 560 Lamas. An diesen Tagen war die Reise nicht nur höchst interessant sondern auch extrem anstrengend. Die Höhe von 4500 Metern machte sich auf verschiedene Art und Weise bei jedem bemerkbar. Wir besuchten auch Caquena, ein kleines Dorf im Altiplano. Wir wurden von der örtlichen Grundschule "Los Payachatas" (1. - 6. Klasse) mit insgesamt 8 Schulkindern herzlich mit einem Volkstanz begrüßt. Schulleiter Juan Carlos Choque (Professor Escula) freute sich sehr über unseren Besuch und über die Möglichkeit dass die Kinder auch Kontakt zu anderen Personen hatten.

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Auch die Verarbeitung der Alpakawolle vor Ort haben wir besichtigt, leider gibt es keine so großen Verarbeitungsbetriebe, wie wir sie in Peru gesehen haben. Hier wird die Wolle per Hand im Hinterhof verarbeitet, entweder zu Strickwolle oder für die mini Webstühle. Der Großteil der Rohwolle wird nach Bolivien verkauft und dort verarbeitet. Die kleinen Geschäfte in Putre bieten dann auch vorrangig Sachen aus Peru und Bolivien an. Am 21. November ging es dann mit dem Flugzeug in Richtung Süden. Unser nächstes Ziel war Temuco. Hier erlebten wir ein traditionelles Essen bei den einheimischen Mapuche-Indianern. Am nächsten Tag besuchten wir das Unternehmen "Llamas del Sur". Wir wurden von Alicia von Baer und deren Tochter Alexandra (Tierärztin) begrüßt und uns erwartete ein niveauvolles Ambiente einer Farm mit ca. 280 Lamas, 80 Alpakas und 15 Guanacos. Wir sahen eine Auswahl an Zuchthengsten und Stuten in allen Rassen und Farben. Das Unternehmen hat ein eigenes Labor für Embryotransfer und eine eigene Marke der Wollverarbeitung. Sie bieten Wanderungen und Projekttage für Kinder an. Wenn wir nicht gewusst hätten, dass wir in Chile sind, es hätte auch ein deutsches Unternehmen sein können. Bei Kaffee und Keksen plauderten wir über alle Themen der Alpaka- und Lamahaltung, während ein paar Tiere mit uns schmusten.

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In Temuco hatten wir dann auch noch die Chance die Wollboutique der Familie zu besuchen und einige schöne Sachen aus Alpakawolle zu erwerben. Und schon ging es weiter, weiter in den Süden. Unser nächstes Ziel war Patagonien. Von Punta Arenas aus fuhren wir in den Nationalpark Torres del Paine. Unterwegs durch die Patagonische Steppe sahen wir die vielen Estancias die von der Rinder- oder Schafzucht leben und viele wildlebende Guanacos, Nandus und Condore. In der Estancia Palenque erwartete uns eine kulinarische Köstlichkeit. Für uns wurden zwei Schafe am Spieß gegrillt und nachdem wir die Alpakas der Farm begutachtet hatten gab es die leckeren Schäfchen.

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Im Nationalpark waren wir von der Kulisse der aufragenden Gipfel der Südkordillere überwältigt. Der Patagonische Wind pfiff uns um die Nase und die Frisur war dahin. Spätestens jetzt wussten wir, dass die mitgeführten Unterhosen und warmen Sachen nicht umsonst waren. Wir sahen riesige Gletscher, Wasserfälle, eisblaue Seen und Flässe, grüne Hänge, wilde Orchideen, Guanacos an gros und riesiges Gebirge. Auf Wanderungen waren wir auf du und du mit der Natur. Unsere Fotoapparate machten die schönsten Bilder.

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Doch dann hieß es Abschied nehmen. Auf dem Weg nach Punta Arenas besichtigten noch die Höhle der Riesenfaultiere, die leider ausgestorben sind. Es ging zurück nach Santiago. Hier konnten wir noch einen Tag in der sommerlichen Hauptstadt verbringen. Wir besuchten das Künstlerviertel Los Dominicos. Handwerk und Kunstgewerbe waren hier im Mittelpunkt. Neben Strickwaren gab es auch Schnitzereien, Keramik, Bildhauer, Maler und viele andere Künstler, die ihre Waren vor Ort herstellten und zum Verkauf anboten. Am Abend bestiegen wir dann unser Flugzeug in Richtung Europa. Wir waren voll gestopft mit Bildern, Eindrücken und Emotionen und natürlich dem einen oder anderen Mitbringsel für die, die nicht mitfliegen konnten.
 

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