Tag der Sachsen vom 5. bis 7. September 2008

Dieses Fest ist das größte Volksfest jedes Jahr in Sachsen. Dieses Jahr war Grimma im Muldental der Ausrichtungsort. Die Stadt ist in den letzten Jahren bekannt geworden durch die schlimme Flut im Jahr 2002. Im Bereich der Mulde wurden alle Häuser verwüstet und die Innenstadt musste neu aufgebaut werden. Was hier entstanden ist, kann sich natürlich sehen lassen. Eine wunderschöne Altstadt mit vielen interessanten Sehenswürdigkeiten.


Zum Tag der Sachsen kamen 420000 Gäste und es waren über 500 Vereine daran beteiligt. Natürlich ließen wir, das sind Familie Morstein und die Muldental Alpakas der Familie Alt mit zwei schwarzen Junghengsten, es uns nicht nehmen, dabei zu sein. Wir vertraten den Mitteldeutschen Alpaka- und Lamazuchtverband mit einem sehr schönen Stand in einer Parkanlage der Innenstadt von Grimma.


Das Interesse an allen drei Tagen war riesig. Wir merkten aber sehr schnell, dass es ein großes Informationsdefizit über Alpakas gibt. Oft kamen die Leute und die erste Reaktion war: "Schau mal Lamas! Aufpassen, die spucken! Kann man die Tiere essen?" Viele Besucher suchten das Gespräch mit uns und waren von den Alpakas und ihrer feinen Faser begeistert.


Ein Erlebnis gab es, welches wir sicher nicht vergessen werden. Eine Gruppe behinderter Jugendlicher mit zwei Betreuern kam an unseren Stand, etwas orientierungslos starrten sie auf die Tiere. Ich fragte einen Jungen im Rollstuhl, ob er näher an die Alpakas möchte, es kam keine Reaktion von ihm und auch der Betreuer winkte ab. Wir verständigten uns am Stand mit einem kurzen Blickkontakt und allen war klar, was zu tun war. Mein Sohn Sebastian holte die beiden Alpakas aus dem Gatter und führte sie mitten in die Gruppe. Wir beobachteten die Situation und konnten es kaum fassen, was sich nun ereignete. Auf einmal sahen wir strahlende Gesichter mit großen Augen, als sie die Tiere berührten und die Wolle an ihren Händen spürten. Auch der Junge im Rollstuhl verwandelte sich in einen glücklichen Menschen. Es berührte uns schon sehr und wir waren stolz auf unsere beiden Alpakahengste Shadow und Taifun, was sie allein durch ihre Anwesenheit bewirkten.


Nach drei Tagen war das Volksfest vorbei. Wir packten alles zusammen und fuhren mit vielen Erlebnissen und Eindrücken wieder nach Hause. Am meisten freuten sich aber Shadow und Taifun, dass sie wieder in Ruhe bei ihren Artgenossen auf der Weide herumtollen können.

Norbert Alt
Muldental Alpakas

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